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was ist histamin?


Histamin wird als Abbauprodukt von eiweisshaltigen Aminosäuren vom Körper selbst gebildet und wird zusätzlich über die Nahrung aufgenommen. Histamin ist ein Gewebshormon, welches eine Vielzahl an Funktionen im Körper übernimmt:

Histamin ist der Botenstoff bei einer allergischen Reaktion.

Histamin reguliert den Blutdruck – Blutgefässe werden erweitert und dadurch die Blutzufuhr gesteigert.

Histamin ist an Entzündungsprozessen beteiligt.

Histamin hat einen Einfluss auf Magen-Darmfunktionen.

Histamin wirkt im Gehirn als Nervenbotenstoff und reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Ein Zuviel an Histamin kann für den Körper negative Folgen haben:

Bei Allergien bildet es Quaddeln und Blasen.

Durch die gefässerweiternde Eigenschaft kann es einen Einfluss auf Migräne haben.

Die Bronchien können sich verengen und dadurch Asthma auslösen.

Eine erhöhte Säurebildung im Magen kann durch Histamin ausgelöst werden.

Was ist eine Histaminintoleranz?

In der Schweiz ist rund ein Prozent von einer Histaminintoleranz betroffen. Warum es dazu kommt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt – es wird jedoch vermutet, dass ein Missverhältnis zwischen Angebot und Abbau von Histamin besteht.

Der Hauptgrund für eine Histaminintoleranz ist die Aufnahme über die Nahrung, es kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln in sehr konzentrierter Form vor. Je frischer ein Lebensmittel ist, um so besser wird es vertragen, da weniger Gärungsprozesse stattgefunden haben.

Welche Symptome entstehen bei einer Histaminintoleranz?

Bei einer Histaminintoleranz treten die Beschwerden häufig während oder direkt nach dem Essen auf. Diese können sehr unterschiedlich sein und machen dadurch eine Diagnosestellung nicht immer ganz einfach:

  1. Plötzliche Hautreaktionen wie Juckreiz und Rötungen am Körper.
  2. Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfe
  3. Herz-Kreislauf-Beschwerden wie Blutdruckabfall, Schwindel und Herzrasen
  4. Kopfschmerzen und Migräne
  5. Rote Augen / geschwollene Lippen

Wie wird die Diagnose gestellt?

Aussagekräftige Testverfahren gibt es leider noch keine – häufig wird jedoch ein Blut- oder Urintest durchgeführt, um den Diaminoxidase- und Histaminwert zu beurteilen. Diaminoxidase ist ein Enzym, welches unter anderem Histamin abbaut.

Grundsätzlich wird hier aber nach dem „Ausschlussverfahren“ vorgegangen – Zöliakie, Laktoseintoleranz und Fruktosemalabsorption werden erst getestet. Sollten diese negativ sein, wird auf histaminreiche Lebensmittel verzichtet. Treten dann immer noch Beschwerden auf, handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht um eine Histaminintoleranz.

Wie weiter mit der „Diagnose Histaminintoleranz“?

Handelt es sich um eine Histaminintoleranz, wird mit Hilfe einer Ernährungsberatung im ersten Schritt auf eine histaminarme Ernährung geachtet – Schritt für Schritt wird immer mehr beigefügt, um die entsprechenden Lebensmittel ausfiltern zu können. Meist ist ein vollständiger Verzicht nicht nötig. Unterstützend könnte vor der Mahlzeit ein Diaminoxidase-Produkt eingenommen werden, um das Histamin besser abzubauen. Sollten die Beschwerden sehr stark sein, kann ein Antihistaminikum eingenommen werden- dies wird über den Arzt verschrieben.

Lebensmittel mit einem hohen Histamingehalt

Der Histamingehalt ist abhängig von verschiedenen Faktoren und variiert dadurch stark. Zudem hat jede Person eine andere Toleranzschwelle. Grundsätzlich sind Lebensmittel zu meiden, welche einen Gärungs-, Reifungs- oder Fermentationsprozess durchgemacht haben wie z.B. Alkohol, Essig, Hefe und Bakterien. Konserven, Fertigprodukte, Wein, warmgehaltene oder wieder erwärmte Lebensmittel und lang gelagerte Produkte gehören hier dazu. Eine frisch zubereitete Mahlzeit ist nicht nur gesünder, es hilft auch bei einer Histaminintoleranz.

Histaminreiche Lebensmittel

Histaminarme Lebensmittel

Fleisch: Wurstwaren wie z.B. Cervelat, Salami, Bündnerfleisch, Rohschinken, Landjäger

Fisch: Thunfisch, Sardinen, Sardellen, Heering, Meeresfrüchte

Käse: Hart-, Weich- und Schmelzkäse

Gemüse: Tomaten, Aubergine, Avocado, Spinat, Sauerkraut

Fleisch: frisches, unverarbeitetes oder gefrorenes Fleisch wie z.B. Plätzli, Geschnetzeltes, Poulet

Fisch: frischer, unverarbeiteter oder gefrorener Fisch wie z.B. Forelle

Milchprodukte: Frischkäse, Quark und weitere Milcherzeugnisse wie z.B. Rahm

Gemüse: alle übrigen Gemüsesorten - frisch, unverarbeitet und tiefgefroren

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